Eines der mächtigsten Nürnberger Patrizier-Häuser ist das Schürstabhaus.
Vis-a-vis der Sebalduskirche und etwas erhöht gelegen, prägt es den Sebalder Platz seit der Zerstörung
der direkt davorliegenden gotischen Moritzkapelle. Die Restaurierung des kriegsbeschädigten Gebäudes in den
1990er Jahren und die Umgestaltung des Platzes verwandelten den Komplex in einen besonderen Anziehungspunkt in der
Nürnberger Altstadt. Besonders die Wiederherstellung des eindrucksvollen dreigeschossigen Daches trug maßgeblich
zur Erweckung des Anwesens aus seinem Dornröschenschlaf bei.
Die Sandsteinfassade mit dem typisch nürnbergischen, geschnitzten Dacherker,
den ein Spitzhelm ziert, wurde aufwendig restauriert.
|
|
Hauskapelle des Schürstabhauses. Gut zu sehen ist das spätgotische Rippengewölbe.
Betritt man das Schürstabhaus durch das niedrige spitzbogige Portal an der Westseite,
gelangt man in die eingewölbte Hauskapelle im Erdgeschoss - ein seltenes Detail. Der Sandsteinerker wurde im Zuge der Restaurierung hinzugefügt, gestaltet nach einem vor dem Krieg in der Nähe angebrachten Vorbild.
Auch die gotische Madonnenfigur am Südwestlichen Eck ist sehr beachtenswert. Am Schürstabhaus kann seine Baugeschichte abgelesen werden: die unterschiedliche Geschoßzahl zeigt, dass es ursprünglich zwei
Häuser waren, die 1482 unter einem First vereint wurden. Die namensgebenden Besitzer, die Familie Schürstab, hielten
das Anwesen zuvor von 1328 bis 1470.
Ansicht von Südwesten. Bis zum Oktober 1944
verdeckte die gotische Moritzkapelle mit dem Bratwurstglöcklein das Schürstabhaus.
|