Am erhaltenen westlichen Flügel des Lorenzer Pfarrhofes von 1846 ist die
Handschrift Heideloffs ablesbar. Die Verwendung gotischer Elemente,
wie Kielbögen, Maßwerk und Stufengiebel, zeigen genaue
Kenntnisse der mittelalterlichen Formensprache. Trotz des freilich dekorhaften
Charakters wirkt die Arbeit des Architekten einheitlich und stilsicher.
Heideloffs Wirken wurde mit der Zeit kaum mehr gewürdigt. Dies führte dazu, daß
schon vor dem zweiten Weltkrieg in Nürnberg fast keines seiner Werke
mehr bestand. Gerade in der Zeit des Nationalsozialismus wurde noch einiges
bewußt zerstört, da man die verspielte Neugotik ablehnte. Dieser
"Stadtbildpflege" fiel zum Beispiel die Heideloff'sche Fassadengestaltung
am Hause des Kaufmanns Platner neben dem Pellerhaus zum Opfer.
Die
zwei sich in nebenstehendem Bild rechts anschließenden Giebel stammen von 1925:
trotz freierem und expressivem Umgang mit der Form und mehr Sachlichkeit
spürt man das Bemühen, nicht nur der unmittelbar gegenüber
liegenden Lorenzkirche auch in moderner Zeit einen adäquaten Rahmen
zu geben, sondern auch das vorbestehende Gebäude des Pfarrhofs im
Entwurf zu berücksichtigen (Siehe auch Nachkriegszeit, Bankgebäude
am Lorenzer Platz).
stehen.
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Ungewöhnlich wirkt die Reihung von Giebeln, da in
Nürnberg die Häuser in der Regel mit der Traufseite zur Straße stehen. |