Die Bleistiftproduktion war und ist einer der bedeutendsten Industriezweige im Nürnberg. Eine ganze Zahl von namhaften
Fabriken bestand hier nebeneinander. Von den baulichen Zeugnissen dieser Entwicklung ist noch vieles erhalten. Einen besonderen
Namen machte sich der Industrielle Lothar von Faber, der auch gesellschaftlich gestaltende Kraft in der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts war.
Mausoleum im Faberpark, der als englischer Garten angelegt ist
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Faber-Castell'sches Schloß in Stein. Der Park liegt auf Nürnberger Stadtgebiet
Im "Bleistiftschloss" des Fabrikanten Graf von Faber-Castell spiegeln sich gleich
mehrere Entwicklungen der Industrialisierung wieder. Kunsthistorisch von Bedeutung ist die Innenausstattung, die in Teilen, ebenso wie der
Wartesaal im Nürnberger Hauptbahnhof, von Bruno Paul gestaltet wurde. Das Äußere ist in einer auf mittelalterliche Burgen anspielenden Neuromanik
gehalten - ähnlich dem Vorbild aller neuromanischen Burgbauten: Neuschwanstein. Das Faberschloß enthält sogar einen
sogenannten "Kreuzgang" und eine Schloßkapelle.
Der 1872 errichtete Bau wurde zwischen 1903 und 1906 stark erweitert.
Auch von anderen Bleistiftfabrikanten gibt es noch Spuren, wie zum Beispiel das Lyra-Haus Großweidenmühlsträße 1 oder
das im Jugendstil ausgeführte Berolzheimerianum in Fürth. Der Bleistifthersteller Berolzheimer, einziger Ehrenbürger
sowohl in Fürth als auch in Nürnberg stiftete es als Volksbildungsanstalt.
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