König Ludwig I. von Bayern war der Initiator der nach ihm benannten Schiffahrtsstraße
zwischen Main und Donau. Deren Bedeutung liegt in der ersten Überwindung der europäischen
Wasserscheide zwischen Main und Donau, nachdem 1000 Jahre zuvor der vorherige Versuch Karls des
Großen gescheitert ist. Nach seiner Stilllegung wurde der Kanal in weiten Strecken
zurückgebaut und seine Trasse zum Bau einer Schnellstraße genutzt. Ein Großteil der
einst 100 Schleusen wurde zerstört, aber südlich von Nürnberg kann der Kanalverlauf über
viele Kilometer verfolgt werden.
Im Bereich der Städte Nürnberg,
Erlangen und Fürth erinnern noch zahlreiche
Bauten an diese große Ingenieursleistung.
Von den noch sichtbaren Schleusen befinden sich die Nummern 66 bis 74 auf Nürnberger Stadtgebiet.
Der ehemalige Kanalhafen an der Rothenburger Straße ist als
überwachsene Senke zwischen den Fahrbahnen der A 73 mit Brücke nachvollziehbar.
Steinbogenbrücke, 1836/1848, zwischen den Schleusen 72 und 73 (Nürnberg, Kindermannstraße)
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Schleuse 72, Blickrichtung Oberseite
An der Regenbogenstraße
(Gartenstadt) steht das ehemaliges Schleusenwärterhaus der Schleuse 73 aus den 1840er Jahren;
die Reste des Schleusenbeckens sind noch am trockengelegten Kanalbett zu finden.
Die Schleusen 66 bis 68 in Nürnbergs Süden (Worzeldorf sind um 1842 mit den
zugehörigen Schleusenwärterhäusern entstanden. Besonders
reizvoll ist der ehemalige Kanalhafen in Worzeldorf mit der Schleuse 68 nebst Steg.
Der Kran der Firma I. W. Spaeth Dutzendteich ist nach seiner Bezeichnung 1849 hergestellt worden.
In Erlangen erinnert das aufwändige Kanal-Denkmal am Burgberg an die erste schiffbare Verbindung von Main und Donau.
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