Eisenbahnersiedlung Rangierbahnhof
Bauernfeindstraße u. a.
Karte im Stadtplandienst Nürnberg
1907-1914
German Bestelmeyer
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Der Nürnberger Rangierbahnhof wurde bis 1905 eingerichtet.
In unmittelbarer Nähe dazu, in einer Insel zwischen zwei Bahnstrecken, entstand
zwischen 1907 und 1914 eine Siedlung mit kleinen Wohnungen und Häusern. Jeder Familie war ein
Garten zugeordnet. Vervollständigt wurde der Wohnort durch soziale Einrichtungen, Schule,
Kirchen und Läden. Die Bewohner waren genossenschaftlich organisiert. Der Gedanke der
Gartenstadtsiedlungen manifestierte sich hier zum ersten Mal in Nürnberg.
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Entworfen wurde die Anlage am Anfang
von dem auch später in Nürnberg tätigen Architekten
German Bestelmeyer,
später übernahm das Büro Lehr und Leubert
Planung und Ausführung der Bauten. Das Zusammengehörigkeitsgefühl
der Bewohner ist verstärkt, weil Tore die Anlage nach außen burgartig abgrenzen. Eintönigkeit wurde bewußt
vermieden, zur Schaffung einer künstlichen Heimat gestaltete man die Häuser abwechslungsreich und
mit Zitaten vornehmlich süddeutsch-barocker Architektur. Im Laufe der Zeit, gerade nach dem
1. Weltkrieg, vereinfachten sich die Bauformen jedoch merklich.
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Ein besonders markantes Objekt aus der Entstehungszeit ist zum Beispiel ein malerischer Wohnkomplex an der Paulistraße, den die Bewohner
auch "Burg" nennen. Er nimmt gestalterisch Bezug auf die mittelalterliche Architektur in
der Altstadt.
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Die Siedlung wurde zwischen
den Weltkriegen immer weiter ergänzt. In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg errichtete man auf einem
Gelände neben der Eisenbahnersiedlung als eines der großen sogenannten Demonstrativbauvorhaben des Bundes
weitere Wohneinheiten unterschiedlichen Zuschnitts. Dabei achtete man darauf, auch den
Bewohnern der neuen Siedlung durch bauliche Maßnahmen die Entwicklung eines
Zusammengehörigkeitsgefühls zu ermöglichen.
Die Straßen tragen Namen von Objekten unseres Sonnensystems. Die
Straßenschilder sind beispielsweise aufwändig mit Mosaiken der antiken Gottheiten gestaltet, die den
Himmelskörpern ihre Namen geben. Innerhalb des zentralen Planetenring befinden sich die
Versorgungseinrichtungen mit Läden und Sozialeinrichtungen. Der Denkmalwert der Siedlung aus den späten
50er Jahren wurde erst in der jüngeren Zeit gewürdigt.
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WWW-Verweise und Literaturhinweise
- STORBECK, Jürgen: Die Wohnkolonie Nürnberg Rangierbahnhof, Erlangen 1975
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