Nach den stark durch das Nachleben der Gotik geprägten Neubauten des 16. Jahrhunderts
ist der Wolff'sche Bau des Rathauses das erste große Gebäude in Nürnberg in einem klassisch-italienischen
Renaissancestil. Das Gebäude ist breit gelagert, seine Fassade wird nicht durch Risalite gegliedert, wie es später im
Barock wohl möglich gewesen wäre. Dafür akzentuieren drei pavillonartige Erkerbauten mit Laternen und Helmen
das Gebäude, das mit seinen Ausmaßen die Maßstäbe der mittelalterlichen Stadt sprengt.
Am nördlichen der drei Eingangsportale ist das große
Nürnberger Stadtwappen angebracht. Die anderen Portale tragen das kaiserliche
Wappen und das kleine Nürnberger Stadtwappen. Der Spätrenaissancebau weist in Details bereits
auf den in Italien bereits blühenden Barock hin: typisch hierfür ist zum Beispiel
die den Giebel sprengende Wappenkartusche (vgl. Portal am Baumeisterhaus)
und der opulente Figurenschmuck.
Westfassade zum Rathausplatz |
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Rathausportal mit großem Stadtwappen
Renaissancetypisch ist der Hof. Arkaden mit geländerartig ausgeführten Brüstungen
bilden die Obergeschosse. Dieses Motiv kann an vielen Stellen in Nürnberg wiedergefunden werden.
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