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Epoche:
Romanik
1000 - 1250
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Der Beginn der kontinuierlichen Bautätigkeit in Nürnberg wurde lange Zeit
mit der ersten
urkundlichen Erwähnung (1050) im fünften Jahrzehnt des 11. Jahrhunderts vermutet.
Erst seit einigen Jahren finden archäologische Untersuchungen statt, allerdings mit Ergebnissen,
auf Grund derer die ersten Kapitel der Stadtgeschichte neu geschrieben werden müssen. Grabungen
im Sebalder Stadtteil mit Funden aus dem 10. Jahrhundert weisen auf Niederlassungen im 8./9. Jh. hin.
Somit kann man heute wohl davon ausgehen dass sich Nürnberg
aus einer Ansiedlung von landwirtschaftlichen Anwesen entwickelt hat (siehe dazu den untenstehenden Literaturhinweis).
Ob auf dem Burgfelsen schon vor dem Jahr 1000 Bauten standen, bleibt Spekulation,
da dort bislang keine ältere Substanz gefunden wurde. |
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Heidenturm, Kapellenfenster
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Die intensivere Stadtentwicklung ging dann wohl wie bisher angenommen von der Burg aus, um die herum sich Handwerker
ansiedelten; in der näheren Umgebung erbauten königliche Ministerialen ihre befestigten Sitze.
Zeugnisse des Aufschwungs |
Aus romanischer Zeit sind wenige Baudenkmäler erhalten. Da die damalige Stadtentwicklung noch viele
Fragen offen lässt, sind die vorhandenen Gebäude von umso größerer
historischer Bedeutung.
In dieser Zeit wurde in Nürnberg, genau wie anderswo, in einem Stil gebaut,
der kunsthistorisch seit dem 19. Jahrhundert als romanisch bezeichnet wird. Der Name weist auf die
durch eine charakteristische Gemeinsamkeit vermittelte Verwandschaft des
romanischen Stils (oder kurz: der Romanik) und der Bauweise im antiken
Rom hin: der runde Bogen ist auch in der Romanik eine, wenn nicht die beherrschende
architektonische Form. Doch nicht nur diese Errungenschaft der alten Römer
kennzeichnet die Romanik.
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Mittelalterliche, massive tragende Wände, düstere
Erdverbundenheit, klare Ordnungsprinzipien herrschen in romanischen
Bauten vor. Dabei ist die Romanik nicht eindeutig zeitlich abgrenzbar. Seit dem
Ende Roms gibt es immer wieder Bauten, die als Vorläufer romanischer
Bauten gelten können. Aus merowingischer Zeit existieren in Deutschland
keine Bauten mehr; erst die Karolinger sorgten im 8./9. Jh. für architektonische
Akzente, gefolgt von den Ottonen. Als frühestes Beispiel vorromanischer
Architektur gilt die Torhalle des Klosters von Lorsch (Hessen). Zur Zeit
der erstmaligen urkundlichen Erwähnung Nürnbergs begann die Zeit der Hochromanik. Der Übergang
zur nachfolgenden Gotik spielte sich in Nürnberg etwa um 1250-1300
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Literaturhinweise zu den Anfängen Nürnbergs
- FRIEDEL, Birgit u. a. (Hg.): Nürnberg - Archäologie und Kulturgeschichte: ... nicht eine einzige Stadt, sondern eine ganze Welt...,
mit Beiträgen von Ulrich Grossmann (Vorwort), Thorsten H Gohlisch, Martin Nadler, Markus Sanke, Thomas Liebert, Stefan Kirchberger, Martin Brandl, Robert Koch, Birgit Friedel (Herausgeber), Claudia Frieser (Herausgeber), Büchenbach 1999
- NADLER, Martin: Der Hortfund von Mögeldorf; Begleitfund zur Sonderausstellung in Nürnberg 1998, Büchenbach 1998
- ZEITLER, John Patrick: Die Ausgrabungen in der Weißgerbergasse 10:
Ein neues Bild aus Nürnbergs Untergrund, in: Nürnberger Altstadtberichte Nr. 28 (2003),
S. 81, Nürnberg 2004.
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