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Epoche:
Renaissance
Fembohaus
1591-1596
Jakob Wolff d. Ä.
Burgstraße 15
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Das Fembohaus in der Burgstraße ist heute das wichtigste und einzig unzerstörte Beispiel
für ein großes Nürnberger Patrizierhaus der Renaissance. Heute beherbergt es das Altstadtmuseum. Seine Räume sind prunkvoll
ausgestattet; neben Holzvertäfelungen und üppigen Stuckdecken ist das sogenannte schöne Zimmer aus dem kriegszerstörten
Pellerhaus eingebaut.
Zu der historischen Bedeutung tritt die architektonische:
das Haus liegt städtebaulich besonders geschickt situiert an der Burgstraße. Die Bauvorschriften in Nürnberg zwangen zu traufseitigem Bauen. Daher waren in der Regel repräsentative
Giebelfassaden nicht möglich. Gerade diese Not machte aber erfinderisch. Ab dem Fembohaus bergaufwärts
springt die Baulinie der Burgstraße zur Straßenmitte hervor. Das Haus hat deswegen neben der üblichen
Straßenfassade noch die bekannte, bergawärts gerichtete und weithin sichtbare Schaufassade, die besonders
prachtvoll gestaltet ist.
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Dachlandschaft Fembohaus
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Fembohaus, Fassade
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Das Giebelfeld ist durch horizontale Gesimse gegliedert, die mittlere Fensterachse durch Säulen eingefasst.
Der Schmuck steigert sich aufwärts mit den fast schon bizarren Schnecken- und Volutenfiguren und gipfelt
in der Figur der Fortuna, die weithin vom Glück des Erbauers, Philipp van Oyrl, kündet.
Das Fembohaus zeigt trotz seiner ungewöhnlichen Lage typisch, wie in Nürnberg gebaut wurde. Das Vorderhaus umfasst mit Neben- und Rückgebäuden
einen Innenhof, der mit seinen offenen Galerien idyllisch und ansprechend gestaltet war. Dem entspricht der Gedanke
der Renaissance, sich nach innen zu kehren.
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Kaminzimmer
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Chörlein
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