Ummantelung der Tortürme
1556
Georg Unger
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Vier wichtige Tortürme der
letzten Stadtbefestigung
wurden durch Stadtwerkmeister Georg Unger im 16. Jahrhundert mit massiven Mauermänteln versehen,
um den weiter entwickelten Artilleriewaffen trotzen zu können.
Mit Erfolg: die Stadt wurde, so lange sie verteidigt wurde, niemals eingenommen.
Zudem wurden durch die Vergrößerung Plattformen zur Aufstellung der eigenen Kanonen gewonnen.
Frauentorturm (blaues Q), 1558 verstärkt.
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Laufertorturm (schwarzes M) um 1377 erbaut, ummantelt 1556
Unger nahm sich offenbar die Rundtürme des Mailänder Castello Sforzesco zum Vorbild,
die Bartolomeo Gadio um 1450 errichtet hatte (vgl.
www.milanocastello.it). Dies geht aus einer Druckschrift des Walter Ryvius von 1548 hervor.
Die vier "dicken Türme" sind längst zum Wahrzeichen Nürnbergs geworden.
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Eine Türmerstube befindet sich bei den vier "dicken" Tortürmen - hier der Neutorturm -
über der Kanonenplattform Foto: Heinz Metzner
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Teils wird sogar angenommen, dass die Türme keine strategische Bedeutung haben konnten, und
schon zu ihrer Erbauungszeit mehr ein Symbol für Nürnbergs Stärke und Tradition waren.
Neutor mit Turm grünes K (1559 ummantelt) |
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Spittlertorturm rotes Q (um 1385, ummantelt 1557)
Nürnbergische Festungsarchitektur findet man übrigens auch in Lichtenau bei Ansbach, einem ehemaligen Vorposten der Reichsstadt.
Die dortigen Rundtürme wurden nach Vorbild des Sinwellturms gestaltet.
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Literaturhinweise und WWW-Verweise zu den "dicken" Tortürnmen:
- KAISER, Michael: Der Laufer Torturm, in: Alte Bauten - Neue Chancen, Umnutzung von Denkmalen, Kurzführer zum Tag des Offenen Denkmals 2000, S. 14 f., Nürnberg 2000.
- http://www.lostplaces.de/bunker-spttlertor-n-rnberg.html
Interessantes zur - auch jüngeren - Geschichte des Spittlertorturms, von Oliver Schmidtgen
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